Unsere Konzeption im Ganzen
Wir, das Team von der Rickerter Mäusebande,
freuen uns über Ihr Interesse an unserer Konzeption.
Wir möchten Ihnen mit unserer Konzeption einen kleinen Einblick in unsere tägliche Arbeit ermöglichen.
Die schriftliche Fassung unserer Konzeption ermöglicht uns, die Ziele unserer Arbeit immer vor Augen zu haben, Schwerpunkte neu zu überdenken und eventuell notwendige Veränderungen einzubringen.
Diese Konzeption ist nicht als abgeschlossenes Werk gedacht, sondern sie „lebt“. Das bedeutet, sie bleibt offen für neue Ideen und Impulse, kann ergänzt und gegebenenfalls erweitert werden.
Wir richten uns mit dieser Konzeption an:
- Eltern
- Praktikanten / -innen
- Fachschulen für pädagogische Berufe
- und alle, die sich für unsere Arbeit interessieren.
Wir hoffen Sie ein wenig neugierig auf unseren Kindergarten gemacht zu haben und wünschen viel Spaß beim Lesen!
Das Kindergartenteam der Rickerter Mäusebande
Der Kindergarten hat insgesamt zwei Gruppen an verschiedenen Standorten:
„Die Hausmäuse“
Die Gruppe der Hausmäuse befindet sich im Kindergartengebäude in der Dorfstraße 32.
Das Gebäude des Kindergartens liegt zentral und ist für alle Rickerter gut erreichbar. Die Räumlichkeiten sind auf zwei Ebenen verteilt.
Im Erdgeschoss gibt es eine Garderobe und einen Gruppenraum, der in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt ist. Es gibt z.B. einen kreativen Bereich, wo z.B. gemalt, getuscht oder gebastelt werden kann und eine Bauecke sowie eine Leseecke,.. Im unteren Bereich gibt es auch eine kleine Küche, die für „Kochtage“ oder für das Mittagessen genutzt wird. Im Badezimmer ist neben den kindergerechten Toiletten und Waschbecken ein Wickelplatz eingerichtet.
Es gibt einen zusätzlichen Ruheraum, der für Pausen und den Mittagschlaf genutzt wird.
Im Obergeschoss gibt es ein kleines Büro sowie Platz für die Mitarbeiter für Teamgespräche usw.
Der Kindergarten hat einen eingezäunten Spielplatz, der mit verschiedenen (auch U3kindgerechten) Spielgeräten ausgestattet ist. Im kleinen Schuppen werden Sandspielsachen sowie Fahrzeuge aufbewahrt.
Es wachsen dort Apfelbäume und es gibt ein Kräuterbeet.
Muß noch ergänzt / geändert werden, wenn wir wissen, ob das Obergeschoß auch mit Kindern genutzt werden darf,..
„Die Feldmäuse"
Die Gruppe der Feldmäuse hat ihren Sitz an der Sportkoppel hinter dem Schredderplatz der Gemeinde Rickert. Auf diesem Grundstück hat die Gemeinde für den Betrieb des Kindergartens eine mit überdachter Veranda 64qm große Schutzhütte errichtet, indem die Kindergartengruppe die Möglichkeit hat sich bei schlechten Wetter aufzuhalten. Es gibt darin einen kleinen Toilettenraum mit Komposttoilette sowie einen Ofen. In der Schutzhütte befinden sich die Materialien und Spielsachen, die für den Kindergartenbetrieb benötigt werden, Ersatzkleidung für die Kindergartenkinder, ..
Es gibt einen Schuppen, welcher mit Werkbänken für die Kindergartengruppe ausgestattet ist und Gartengeräte für den Gemüsegarten,.. aufbewahrt werden. Es gibt auch einen Fahrradschuppen, in dem Lastenräder zum Transport der Kinder bei Ausflügen untergebracht sind.
Das Kindergartengelände wird von den Kindergarteneltern mitgestaltet.
Es gibt dort einen eingezäunten Gemüsegarten,
ein großes „Sandland“ mit Matschtisch und Wasserpumpe,
eine Lagerfeuerstelle, eine Kräuterecke, eine Obstbaumwiese,
ein kleines „Baumhaus“ , einen Pizzaofen und vieles mehr.
Bei ganz schlechten, stürmischen Wetterverhältnissen, die den Aufenthalt im Freien nicht mehr zulassen, hat der Kindergarten die Möglichkeit, einen Raum der Rickerter Ortsbegegnungsstätte als Notunterkunft zu nutzen.
Die Gestaltung und Anpassung des Geländes der „Feldmäuse“ sowie die Instandhaltung vom Spielplatz der „Hausmäuse“ ist eine der wesentlichen Daueraufgaben der letzten Jahre gewesen und auch für die Zukunft.
Für die Planung hat der Kindergarten einen sogenannten „Gartenausschuss“ eingesetzt; dessen Mitglieder stimmen mit dem Kindergartenteam jeweils die nächsten Maßnahmen ab. An unseren „Aktionstagen“ im Frühjahr und im Herbst treffen sich das Kindergartenteam und die Familien, um die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen.
Eingewöhnung der neuen Kinder
Der Start in den Kindergarten ist für Kinder und Eltern ein besonderes Ereignis. Es ist uns wichtig, den Kindergarteneintritt für Kinder und Eltern positiv zu gestalten, denn eine gelungene Eingewöhnung ist prägend für die gesamte Kindergartenzeit und die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus.
Bevor die Kinder in den Kindergarten kommen, laden wir sie per Brief zu einem „Schnuppertag“ in den Kindergarten ein. Dieser Brief beinhaltet für die Eltern auch eine „Willkommensmappe“, die weitere wichtige Informationen wie Bekleidungstipps usw. enthält. An diesem „Schnuppertag“ haben das Kind und die Eltern Gelegenheit, das Kindergartenteam, die Umgebung, die pädagogischen Aktivitäten und die anderen Kinder kennenzulernen und Fragen zu stellen.
Für eine sanfte Eingewöhnung nehmen wir die neuen Kinder zu Beginn des Kindergartenjahres über mehrere Tage verteilt auf, um mehr Zeit für jedes einzelne Kind zu haben.
Vor dem ersten Kindergartentag des Kindes spricht sich das pädagogische Team mit den Eltern ab, wie die Eingewöhnungsphase konkret für das Kind gestaltet wird.
Je nach Persönlichkeit und Alter des Kindes und den Erfahrungen, die es bisher gemacht hat, kann die Eingewöhnungsphase unterschiedlich lang dauern.
Manche Kinder kennen es schon, außerhalb von ihrer Familie betreut zu werden, andere haben noch keine Erfahrungen und können so erstmal von ihren Eltern begleitet werden bis auch sie sich, vielleicht auch erst stundenweise, wohl genug fühlen und sich trauen, alleine im Kindergarten zu bleiben.
Kuscheltiere, Schmusetücher und dergleichen dürfen gerne als eine Verbindung zum Elternhaus mitgebracht werden, um die Ablösung für das Kind einfacher zu gestalten.
Die bestehende Kindergruppe wird ebenfalls auf die neuen Kinder vorbereitet. Die Kinder helfen den Neuen gerne, sich im Kindergartenalltag zurecht zu finden.
Tagesablauf - Ein Tag bei der Rickerter Mäusebande
Um den Kindern eine sichere Basis und Struktur bieten zu können, muss ein Rahmen geschaffen werden, der Orientierung ermöglicht und Sicherheit bietet. Dabei beachten wir, dass die Grundsätze regelmäßig überdacht und angepasst werden müssen, um der jeweiligen Gruppensituation und dem einzelnen Kind gerecht zu werden.
Die täglichen Rituale werden geprägt durch:
- das Freispiel
- den gemeinsamen Morgenkreis
- das gemeinsame Händewaschen
- das gemeinsame Frühstück
- die gezielten und offenen Angebote in Klein- und Großgruppen
- das gemeinsame Mittagessen und die Mittagsbetreuung
- gemeinsames Schlafen und Ruhezeit für die Kinder
- die Abholzeit
Trotz dieser festgelegten Strukturen ist in unserem Tagesablauf viel Flexibilität und Offenheit vorhanden.
Der Kindergarten startet in beiden Gruppen jeden Morgen um 7.30 Uhr.
Die Kinder können bis 8.30 Uhr gebracht werden. Während der Bringzeit werden die Kinder vom Kindergartenteam in Empfang genommen und können frei spielen oder, je nach Angebot, bereits an angeleiteten Aktivitäten der Mitarbeiter/-innen teilnehmen.
Während dieser Zeit bietet sich den Eltern die Möglichkeit für einen kurzen Austausch mit dem Kindergartenteam.
Sind alle Kinder in ihrer Gruppe eingetroffen, starten wir in unseren gemeinsamen Kindergartentag…
Ein Vormittag bei den Hausmäusen
Sind alle Kinder im Gruppenraum angekommen, starten wir mit dem Morgenkreis. Im gemeinsamen Morgenkreis wird das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder gestärkt und der Kreis wird zur Begrüßung, um die Kinder zu zählen, für Gespräche, Fingerspiele, Lieder, Spiele oder andere Angebote genutzt.
Das Händewaschen vor dem gemeinsamen Frühstück findet zusammen statt. Wir achten aufgrund des Mittagessens und der Abholzeit darauf, dass die Kinder nicht zu spät essen.
Ihr gesundes, müllarmes Frühstück bringen sie sich in ihrem Kindergartenrucksack selbst mit. Wir beginnen unser Frühstück gemeinsam mit einem Frühstücksspruch.
Zähneputzen? (Viele Kindergärten haben es abgeschafft. Ich tendiere auch eher zu Nein.)
Im anschließenden Freispiel können die Kinder selbst wählen, wo und mit welchem Spielpartner/in und welchen Spielmaterialien sie sich beschäftigen wollen. Der Raum und das Material haben Aufforderungscharakter und die Kinder werden selbst aktiv.
Gezielte und offene Angebote in der Klein– und Großgruppe sind im Tagesablauf integriert. Dabei sind diese Angebote dem Entwicklungsstand und der Konzentrationsfähigkeit angepasst. Diese beinhalten zum Beispiel Lieder, Bastelaktivitäten, Bewegungsangebote oder hauswirtschaftliche Tätigkeiten. In Kleingruppen oder Einzelangeboten kann eine intensive Förderung stattfinden.
Zwei Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Bewegung und das Naturverständnis. Die Natur selbst bietet viel Platz für Bewegung. Für weitere Bewegungsangebote außerhalb des Gruppenraumes kann zusätzlich der große Raum der Rickerter Ortsbegegnungsstätte als „Turnhalle“ genutzt werden.
Großen Wert legen wir darauf, so oft wie möglich nach draußen zu gehen damit die Kinder (Spiel-)Erfahrungen in der Natur machen können. Wir möchten das Verständnis für die Belange der Natur bei den Kindern wecken und die Achtung gegenüber unserer Umwelt stärken.
Denn: Was der Mensch schätzt, das schützt er auch! Wir nutzen dafür das Außengelände mit dem Spielplatz am Haus, aber auch die nähere Umgebung und die Feldmark. Es gibt auch Treffen zwischen den beiden Kindergartengruppen, wo z.B. das Außengelände der Außengruppe mit genutzt wird. Dafür benötigen auch die Kinder der Hausgruppe jederzeit wetterfeste, der Jahreszeit angepasste, Kleidung.
Naturerfahrungen finden aber nicht nur im Freien statt, sondern auch innerhalb der Räume des Kindergartens. Wir holen uns die Natur einfach ein wenig zu uns herein, indem wir z.B. gemeinsam einen Tisch gestalten mit den gefundenen Schätzen vom letzten Herbstspaziergang, statt einem Bällebad ein Kastanienbad anbieten oder uns Kresse auf der Fensterbank säen,..
Im gemeinsamen Abschlusskreis werden Geschichten gelesen, Lieder gesungen und Fingerspiele gemacht. Wir begleiten Lieder und Singspiele durch Klatschen, Patschen oder Trommeln mit den Händen oder Stampfen mit den Füßen. Wir tanzen und bewegen uns zur Musik.
Ab 12 Uhr beginnt in der Hausgruppe die Abholzeit. Wird das Kind abgeholt, informiert das Gruppenteam die Eltern kurz über das Geschehen des Tages.
Ein Vormittag bei den Feldmäusen :
Sind alle Kinder im Kindergarten angekommen, starten wir damit unseren gemeinsamen Vormittag vorzubereiten. Wir holen Wasser zum Hände waschen von der Feuerwehr oder von der Ortsbegegnungsstätte, da wir kein fließendes Wasser vor Ort haben. Ein Kind schreibt einen „Wetterbericht“, welcher später im Morgenkreis vorgetragen wird. Wir versorgen unsere Tiere auf dem Gelände und füllen die Vogel-und Eichhörnchenhäuser mit Futter auf,..
Anschließend treffen wir uns zu einem gemeinsamen Morgenkreis an einem unserer vielen Plätze auf dem großen Kindergartengelände. Der Morgenkreis hilft den Kindern, sich zurechtzufinden und sich zu orientieren und ist ein festes Ritual am Morgen. Ein zukünftiges Schulkind übernimmt die Leitung des Kreises und wir begrüßen uns gemeinsam mit einem Lied. Die Auswahl des Begrüßungsliedes, das Führen der Anwesenheitsliste, das Zählen der Kinder,.. wird von den Kindern übernommen.
Gemeinsam besprechen wir den Tagesablauf. An einigen Tagen bleiben wir auf dem Gelände und beschäftigen uns dort, an anderen Tagen verlassen wir das Gelände, um einen Ausflug zu machen. Wir besuchen z.B. nahegelegene Spielplätze, die zukünftige Schule, den Wochenmarkt oder die Bücherei. Wir erkunden unsere Umgebung zu Fuß, mit unseren Lastenrädern oder nutzen den öffentlichen Bus. Im Morgenkreis werden bei Bedarf aktuelle Themen, Angebote oder Projekte besprochen.
Nach dem Morgenkreis waschen wir uns alle die Hände mit biologisch abbaubarer Seife und frühstücken gemeinsam unser gesundes, müllarmes, mitgebrachtes Frühstück. Um eine gemeinschaftliche Atmosphäre zu schaffen, bleiben wir auch für das Frühstück gemeinsam im Kreis sitzen.
Jedes Kind bringt sein eigenes Frühstück mit. Es gibt aber auch Ausnahmen:
Von Frühjahr bis Herbst gibt es wöchentliche Kochtage, an denen wir morgens alle zusammen unser Essen zubereiten und unsere Mahlzeit dann gemeinsam am gedeckten Tisch einnehmen. In den kalten Monaten gibt es einmal in der Woche beim „Räuberfrühstück“ eine warme Speise, die von einer Kindergartenfamilie für die gesamte Gruppe mitgebracht wird.
Bei Festen gibt es z.B. Buffets, wo jede Kindergartenfamilie etwas für das gemeinsame Frühstück mitbringt.
Bei Geburtstagen steht das Geburtstagskind im Mittelpunkt. Wir decken einen schönen Geburtstagstisch, wir singen für das Geburtstagskind und überreichen ein kleines Geschenk. Im Abschlusskreis darf sich das Geburtstagskind ein Spiel aussuchen.
Nach dem Frühstück findet meist das freie Spielen statt. Parallel dazu gibt es Aktivitätsangebote für einzelne Kinder auf freiwilliger Basis, aber auch manchmal für die Gesamtgruppe.
Es wird z.B. gemalt, etwas gebastelt, mit dem eigenen Schnitzmesser geschnitzt, gemeinsam die Natur entdeckt, etwas im Werkschuppen an der Werkbank gewerkelt, im Gemüsegarten gepflanzt, gemeinsam musiziert, etwas vorgelesen, ein gemeinsames Fest vorbereitet,..
Gegen 11.15 Uhr räumen wir unser Gelände auf und treffen uns gegen 11.30 Uhr zu einem gemeinsamen Abschlusskreis. Wir spielen oder lesen noch einmal alle etwas gemeinsam, reflektieren bei Bedarf den Kindergartenvormittag und besprechen, was am nächsten Tag anliegt. Um 12 Uhr verabschieden wir uns alle mit einem Abschlusslied, welches die Kinder auswählen und in der Zeit von 12 Uhr bis 12.30 Uhr werden die Kinder von ihren Eltern abgeholt. Bei der Übergabe der Kinder ist wieder Zeit für Informationsaustausch zwischen den Eltern und dem Kindergartenteam.
Mittagessen und Nachmittagsbetreuung für beide Gruppen bis 15 Uhr
Kinder, die eine längere Betreuungszeit als bis 12.30 Uhr benötigen, können bis 15 Uhr in der Einrichtung bleiben. Die Kinder der Feldmäuse werden ins Haus gebracht und können sich dort bei Bedarf aufwärmen, sich ausruhen und nehmen gemeinsam mit den anderen Kindern am warmen Mittagessen teil, welches in die Einrichtung geliefert wird.
Die Kinder werden dabei vom Kindergartenteam begleitet und bei Bedarf unterstützt. Wir beginnen das Mittagessen mit einem Tischspruch.
Wir achten auf eine gute und ruhige Atmosphäre beim Mittagessen und decken den Tisch ansprechend. Wir legen Wert auf abwechslungsreiche, ausgewogene und frische Kost und auch für ausreichend Getränke ist gesorgt. Für uns ist es selbstverständlich, Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten der Kinder beim Nahrungsangebot zu berücksichtigen.
Nach dem Mittagessen können sie sich im Freispiel beschäftigen oder an parallel angebotenen Aktivitäten des Kindergartenteams teilnehmen.
Es besteht die Möglichkeit, dass sich müde Kinder nach dem Essen im Ruheraum ausruhen oder einen Mittagsschlaf machen können. Diese Ruhezeit ist für das Kind unerlässlich, um sich dem Geräuschpegel mal zu entziehen und neue Kräfte zu sammeln. Das Bedürfnis nach Ruhe ist unterschiedlich ausgeprägt und hängt von der Tagesform des Kindes ab. Gerade jüngere Kinder benötigen noch mehr Ruhezeiten und Schlafpausen, daher steht je nach dem individuellen Bedürfnis des Kindes auch im gesamten Tagesablauf der Ruheraum mit einer Schlafmöglichkeit zur Verfügung.
Die Kinder gehen mit einer Begleitperson in den vorbereiteten und abgedunkelten Raum. Jedes Kind bekommt dafür sein Kuscheltier, sein Schnuffeltuch oder andere notwendige „Schlafbegleiter“, wenn es möchte. Während der Ruhezeit sind die Kinder weiterhin betreut im Schlafraum. Es werden z.B. Schlaflieder gesungen, die Spieluhr erklingt, es werden Hörspiele oder Entspannungsmusik gehört,..
Wenn es personell möglich ist, können andere Kinder, die nicht an der Mittagsruhe teilnehmen, im Freispiel auch draußen auf dem Gelände spielen.
Nach der Mittagsruhe werden die Kinder, die daran teilgenommen haben, von den Mitarbeitern zur Pflege empfangen und es werden die Windeln der Kinder gewechselt,..
Ab wann dürfen die Kinder dann abgeholt werden?
Frühestens ab 14 Uhr würde ich sagen, damit das Mittagessen, welches bestimmt nicht vor 13 h starten wird (Kinder aus dem Nakiga rüberbringen, Begrüßung,ausziehen in der Garderobe, Hände waschen vor dem Essen,..)nicht gestört wird !?
Körperpflege und Sauberkeitserziehung
Jedes Kind hat seine eigene „Ersatzkiste“, in der (jahreszeitenentsprechende) Ersatzkleidung enthalten ist, die von den Eltern von zuhause mitgebracht wird. Es ist sinnvoll diese mit dem Namen der Kinder zu beschriften.
Bei den jüngeren Kindern ist diese auch mit den erforderlichen Wickel-und Pflegemitteln bestückt, welche die Eltern mitbringen.
Jedes Kind wird zu festen Zeiten und nach Bedarf gewickelt.
Durch ein sogenanntes „Windelheft“ wird der Windelwechsel bei den Wickelkindern mit Feststellung der Konsistenz und ggf. einer Benachrichtigung an die Eltern dokumentiert.
Die Sauberkeitserziehung beginnt nach Absprache mit den Eltern, dem Kindergarten und der Bereitschaft des Kindes. Sie ist in erster Linie Aufgabe der Eltern und kann vom Kindergarten nur unterstützt werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindergartenteam ist wichtig. Nur wenn dieses Miteinander konform läuft, kann ein sanftes Entwöhnen der Windel für die Kinder gelingen.
Den Kindern wird im Tagesablauf ermöglicht, möglichst selbstständig ihre Körperhygiene zu entwickeln, z.B. das Hände waschen nach dem Toilettengang oder vor den Mahlzeiten.
Die gesetzlichen Grundlagen unserer Arbeit
Die wichtigsten Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit sind das
schleswig-holsteinische Kindertagesstättengesetz (KitaG) sowie die Verordnung für Kindertageseinrichtungen (KiTaVo).
Jeder junge Mensch hat nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.
Der Kindergarten hat die Aufgabe die Erziehungs- und Bildungsarbeit der Familie zu unterstützen und zu ergänzen. Grundlage hierfür ist § 22 „Grundsätze der Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen“ des KJHG.
Danach sollen Tageseinrichtungen für Kinder
- die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern
und
- die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen.
Dazu sollen, dem Alter und Entwicklungsstand entsprechend, die Fähigkeiten der Kinder gefördert und weiterentwickelt werden,
- die sie im täglichen Leben benötigen,
- mit denen sie Erfahrungen verarbeiten und selbstständig gewinnen können und
- die sie im Zusammenleben mit anderen brauchen.
Hierfür sieht das KitaG eine ganzheitliche
Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder vor.
Betreuung
Die Grundlage unseres Betreuungsverhältnisses ist, dass die Kinder in unserem Kindergarten eine Atmosphäre vorfinden und erleben, die ihnen Sicherheit gibt und die sie sich bei uns wohl fühlen lässt. Wir bauen mit den Kindern zuverlässige Beziehungen auf, die ihnen einen stabilen Rahmen für ihre Entwicklung geben.
Bildung
Bildung meint die lebenslangen und selbsttätigen Prozesse zur Weltaneignung von Geburt an. Bildung ist mehr als angehäuftes Wissen, über das ein Kind verfügen muss. Kinder erschaffen sich ihr Wissen über die Welt und sich selbst durch ihre eigenen Handlungen.
Erziehung
Erziehung meint die Unterstützung und Begleitung, Anregung und Herausforderung der Bildungsprozesse, zum Beispiel durch Eltern.
Das Kindergartenteam – Qualifizierte Arbeit „hinter den Kulissen“
Wir als Kindergartenteam
Um die uns anvertrauten Kinder bei den Schritten vom Elternhaus hinaus in die Welt zu begleiten, versuchen wir unsere Arbeit auf die von den Kindern mitgebrachten Eigenschaften aufzubauen. Uns als Team ist drinnen wie draußen eine vertraute, Sicherheit gebende, herzliche und humorvolle Atmosphäre wichtig.
Nur so kann die Grundlage dafür geschaffen werden, die Freiräume und den Aktionsradius der Kinder allmählich zu erweitern, um so ihre Selbstständigkeit zu fördern. Voraussetzung hierfür ist eine positive und wertschätzende Haltung gegenüber den Kindern.
Naturverbundenheit und Freude an der Arbeit in der Natur, auch bei Wind und Wetter, sind vorhanden. Für die Anliegen und Interessen der Kinder offen zu sein und darauf einzugehen, ihnen aber auch mit gezielten Angeboten aus ihrer unmittelbaren Erfahrungswelt Impulse zu geben, ist eine Aufgabe, der wir uns immer wieder aufs Neue gerne stellen. Wenn wir die natürliche Art der Kinder, Dinge wahrzunehmen und sich auszudrücken wichtig nehmen, schließt das auch die Forderung ein, uns um ein möglichst situationsorientiertes Erzieherverhalten zu bemühen, dass regelmäßig, insbesondere in den Teambesprechungen, reflektiert wird. Klarheit im Handeln, in der Sprache und den gemeinsamen Zielen erscheint uns selbstverständlich. Die Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes erfordert Fachwissen, Bereitschaft zu regelmäßigen Fortbildungen und die Fähigkeit zu detaillierter Beobachtung des Kindes und dessen Entwicklungsstandes.
Die gezielte Beobachtung von Lern-und Entwicklungsprozessen des Kindes ist eine wesentliche Grundlage für unser pädagogisches Handeln.
Die Beobachtungen liefern uns Einblicke in den Entwicklungsstand, das Lernen, und helfen uns die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes dann in unseren Angeboten aufzugreifen. Sie helfen uns das einzelne Kind, sein Verhalten und Erleben besser zu verstehen.
Wir bekommen Aufschluss über die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und sie sind die Basis für Entwicklungsgespräche mit Eltern. So können wir die Fortschritte und den Entwicklungsstand der Kinder frühzeitig erkennen und bei Bedarf gezielt unterstützen.
Der alltägliche Aufenthalt im Kindergarten in Kombination mit der Förderung des Kindes durch das familiäre Umfeld und somit der Erfahrungsgewinn in vielerlei Hinsicht wird die Kinder zur Schulfähigkeit führen.
Wir halten es für besonders wichtig, ihnen möglichst viel Selbstvertrauen, innere Ausgeglichenheit und Neugierde mit auf den Weg zu geben.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für uns, die im Kindergarten bestehenden Regeln für die Kinder begreiflich zu machen und auf die Einhaltung dieser Grenzen zu achten. Gefahren zu erkennen und diese durch gemeinsames Handeln zu mindern, ist für die gesamte Gruppe im Alltag gut zu üben.
Das bedeutet für uns als Kindergartenteam, dass wir einen Überblick über die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Einzelnen und die der Gruppe haben.
Weiterhin ist die Bereitschaft zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Eltern zu nennen, deren Mithilfe gerade im Kindergarten und insbesondere in einer Einrichtung mit Förderverein erwünscht und notwendig ist. Partnerschaftlich wird auch die Beziehung zu den Kindern gestaltet.
Uns ist klar, dass sowohl die Kinder von uns lernen, als auch wir von den Kindern.
Unsere Sicht des Kindes
Der Rickerter Kindergarten ist für alle Kinder ohne religiöse oder geschlechtliche Einschränkungen frei zugänglich. Die Kinder erfahren unseren Respekt und unsere Achtung zu aller erst dadurch, dass wir sie als Person in ihrer Individualität wahrnehmen, annehmen und stärken. Kinder sind für uns eigenständige Persönlichkeiten, die wir wertschätzen und achten. Jedes Kind hat seine eigene Geschichte, seine eigene Lebenssituation, seine eigenen Stärken und Schwächen. Uns ist es äußerst wichtig, dass unsere Kinder soziale Kompetenzen, ein gesundes Potential an Selbstbewusstsein und Autonomie erwerben, um selbstsicher, klar, authentisch, konfliktfähig und freundlich in die Welt zugehen.
Unser Selbstverständnis als pädagogische Betreuer
Besonderen Wert legen wir auf die emotionale Beziehung der Kinder zu uns. Wir wollen nicht unnahbar sondern „greifbar“ sein.
Wir erleben die Tage gemeinsam mit den Kindern, das bedeutet für uns:
-Wir nehmen uns viel Zeit für die Gespräche mit den Kindern um ihre Stimmungen aufzugreifen.
- Wir nehmen die Kinder ernst, wollen sie verstehen, trösten sie, wenn sie traurig sind, heitern sie auf, wenn sie einen schlechten Tag haben.
Sie kommen zum Kuscheln, wenn sie müde sind oder einfach ein bisschen Nähe und Geborgenheit brauchen.
-Wir nehmen Anteil an ihrem Leben und die Kinder erfahren dadurch,
dass wir auch Teil ihres Lebens sind.
- Wir teilen mit ihnen ihre Entdeckungen, ihre Begeisterung, greifen diese auf und unterstützen dadurch ihre Neugierde.
-Wir stehen ihnen als Vorbild, Ratgeber und Partner zur Seite.
Unsere Stärkung der Kinder
Die Kinder genießen bei uns bestimmte Freiräume. Sie bekommen stets die Möglichkeit sich auszuprobieren und werden nicht klein gehalten mit Bemerkungen wie:
„Das kannst du noch nicht“ – „Dazu bist du noch zu klein“.
Wir ermutigen die Kinder ihre Fähigkeiten zu entdecken und weiterzuentwickeln. Dadurch erleben sie, ihre eigenen Grenzen zu akzeptieren. Das Vertrauen in ihre Leistungen macht die Kinder stark und ist letztendlich auch die Voraussetzung für eine Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft im Leben.
Rechte der Kinder
1989 hat die UN die „Konventionen über die Rechte des Kindes“ verabschiedet. Deutschland stimmte mit 54 Artikeln dieser Kinderrechtskonvention 1992 zu. Kinder haben ein Recht auf:
* Gleichheit
* Gesundheit
* Bildung
* Spiel und Freizeit
* freie Meinungsäußerung und Beteiligung *
gewaltfreie Erziehung
* Schutz im Krieg und auf der Flucht
* Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung
* elterliche Fürsorge
* besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung
Teamarbeit
Für das gute Gelingen pädagogischer Arbeit ist ein harmonisches und positives Verhältnis im Kindergartenteam notwendig, sei es in den einzelnen Gruppen, als auch als gesamtes Kindergartenteam.
Wir erreichen dies durch einen ständigen Austausch über unsere Arbeit und die Wege, die wir beschreiten wollen. Jeder bringt seine Stärken mit ein und trägt zu einer Ergänzung des Gesamtangebotes bei.
Wir führen regelmäßig Teamsitzungen durch, um pädagogische und organisatorische Punkte zu besprechen.
Inhalte der Teamsitzung sind z.B.
-Planung der Projektarbeit
-Organisation und Arbeitsverteilung
- Terminabsprachen
- Vorbereitungen für Feste, Aktionen, Elternabende, ..
-Reflexion
-Hilfestellung bei Erziehungsproblemen
-Austausch untereinander, Diskutieren, Beraten, gemeinsame Ziele finden
-Anleitung der Praktikanten
Wir nutzen unsere freie Verfügungszeit, die pro Gruppe---- Stunden beträgt, außerhalb der „Arbeit am Kind“, um den Kindergartenalltag vorzubereiten:
für die Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Angebote,
der Elterngespräche und Elternabende,
Fallbesprechungen,
Entwicklungsbeobachtungen und -dokumentationen und andere Verwaltungstätigkeiten.
Jede Kindertagesstätte ist dazu verpflichtet, die Qualität der Arbeit sicher zu stellen (Dokumentation) und durch Evaluation weiter zu entwickeln. Wir hinterfragen und reflektieren unsere Arbeit kritisch, um sie so ständig in ihrer Qualität zu verbessern.
Wir sammeln durch Fort- und Weiterbildungen in jedem Kindergartenjahr ständig neue fachliche Erfahrungen, mit denen wir den Alltag im Kindergarten bereichern.
Einen “engen Draht“ gibt es auch zwischen dem Kindergartenteam und der für den Gesamtbetrieb verantwortlichen Gemeinde Rickert.
Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, erreichen wir eine optimale Arbeitsweise zum Wohle der Kinder. Ein Wohlbefinden der Eltern, der Kinder und deren Familien, können wir nur vermitteln, wenn jeder Mitarbeiter die Verantwortung und die Situation für sich selbst mitgestalten kann. Nur ein zufriedener Kollege kann Zufriedenheit vermitteln.
Wir unterliegen im Zusammenhang mit der Arbeit im Kindergarten der Schweigepflicht.
Praktikum
Zu unserem Kindergartenteam gehören auch unsere Praktikanten/-innen.
Für Schüler/-innen der Berufsfachschule und Fachschule für Sozialpädagogik stellt der Kindergarten Praktikantenplätze zur Verfügung. Praktikanten/-innen sind die Arbeitskräfte von morgen. Eine gute pädagogische Ausbildung erfolgt in Zusammenarbeit zwischen der Fachschule und den pädagogischen Fachkräften des Kindergartens. Praktikanten/-innen wird die Möglichkeit gegeben, in der Praxis eigene Erfahrungen und Kenntnisse zu sammeln. Sie sind Lernende, die im Kindergarten Anspruch auf eine qualifizierte Anleitung für die geforderten Ausbildungsinhalte haben. Die einzelnen Ausbildungsbereiche werden zwischen Fachschule und Kindergarten abgesprochen und in der Praxis von Lehrkräften und Erzieher/-innen begleitet.
Es werden auch Schülerpraktikanten/-innen der allgemein bildenden Schulen oder Praktikanten/-innen, die ein Praktikum auf privater Basis absolvieren möchten, aufgenommen.
Zusammenarbeit mit den Eltern
Unsere Zusammenarbeit mit den Eltern beginnt bereits vor der Aufnahme in den Kindergarten. Es ist uns wichtig, dass die Eltern im Vorfeld ausführlich über unsere Arbeit informiert sind, denn sie sollten sich bewusst für unser Konzept entscheiden.
Bei einem „Informationsgespräch“ und einem „Schnuppertag“ können die Eltern erleben, ob auch ihr Kind sich für unseren Kindergarten begeistern lässt.
Durch die kleinen Gruppen ist es möglich, dass Eltern und Kindergartenteam sich täglich begegnen. Die Eltern treffen sich in der Regel auch häufig. So ist ein guter Kontakt untereinander (sich gegenseitig kennenlernen, Fahrgemeinschaften, Absprachen, ...) aber auch zu uns möglich.
Um gemeinsam für das Wohl des Kindes aktiv zu sein, ist uns ein intensiver Kontakt zu allen Eltern wichtig. Gemeinsam tragen wir die Verantwortung für das Wohl des Kindes.
Wesentliche Voraussetzung hierfür ist gegenseitige Achtung und Toleranz.
Wir sehen uns als Erziehungspartner, die die Eltern in Bildungs-und Erziehungsfragen unterstützen.
Wir heißen Eltern herzlich willkommen, die mitgestalten, Eigeninitiative entwickeln und ihre Wünsche und Anliegen offen zur Sprache bringen.
Ein regelmäßiger Austausch mit den Eltern stärkt die Vertrauensbasis und trägt dazu bei, Erfahrungen und Beobachtungen auszutauschen.
Formen der Elternarbeit
„Tür-und Angelgespräche“
Die kurzen „Tür-und Angelgespräche“ sind selbstverständlich für einen kurzen Informationsaustausch bei der Übergabe der Kinder jeden Tag möglich. Diese Gespräche sind uns besonders wichtig, da wir dadurch einen aktuellen Überblick über die momentane Lebenssituation des Kindes bekommen.
Elterngespräche
Auf Wunsch der Eltern bzw. auch auf Wunsch der Kindergartenmitarbeiter können Elterngespräche vereinbart werden, in denen u.a. ein Austausch über den Entwicklungsstand des Kindes stattfindet oder eventuelle Auffälligkeiten besprochen werden können. Hierbei sind wir bestrebt, nach besten Möglichkeiten Hilfestellung und Unterstützung zu geben.
Elternbriefe
Am Eingang jeder Gruppe gibt es Elterninformationen.
Bei den Hausmäusen befindet sich im Eingang eine Pinnwand, an der wichtige Aushänge zu finden sind.
Bei den Feldmäusen gibt es einen wetterfesten Schaukasten, der Auskunft über aktuelle Themen gibt.
Auch im Elternbrief oder per Email erhalten unsere Eltern Informationen, Termine, Einladungen und andere wichtige Hinweise zu unserer pädagogischen Arbeit.
Diese Möglichkeiten sind wichtige Bausteine bezüglich der Transparenz unserer Arbeit und bildet einen ergänzenden Teil in der Kommunikation zwischen Fachkräften und Eltern.
Elternabend
Wir veranstalten Elternabende zum Kennenlernen aller Eltern und zu besonderen Themen, die unsere Eltern interessieren und die sie sich wünschen.
Elternbeirat
Zu Beginn des Kindergartenjahres wird in jeder Gruppe aus der Mitte der Eltern ein(e) Elternvertreter/ -in sowie ein(e) Stellvertreter/ -in gewählt. Diese sollen das Bindeglied zwischen den Eltern bzw. der Elternversammlung und den pädagogischen Mitarbeitern sowie dem Träger sein. Bei dem Amt des Elternbeirates handelt es sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit mit beratender Funktion. Er unterstützt das Erzieherteam durch praktische Arbeit wie z.B. bei der Organisation von Festen und anderen Veranstaltungen. Die Elternvertreter organisieren einmal im Jahr z.B. einen „Familientag“ z.B. mit einem Ausflug für die Gruppe für die gesamte Familie.
Feste für die Familie
Im Laufe eines Kindergartenjahres feiern wir Feste zu besonderen Anlässen und passend zu unseren Projekten/Jahreszeiten, zu denen wir auch immer wieder mal unsere Eltern herzlich einladen ( z.B. unserem „Herbstmarkt“, lebendiger Adventskalender ).
Elternmitarbeit
Wir freuen uns über Anregungen, Angebote und Aktivitäten, die Eltern mit in den Kindergartenalltag einbringen. Da wir eine kleine Einrichtung mit Förderverein sind, benötigen wir die Mithilfe unserer Eltern.
Im Kindergartenjahr fallen regelmäßig kleinere Arbeiten an. Diese sind für den reibungslosen Ablauf im Kindergarten notwendig. Unsere Konzeption sieht eine rege Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Festen, Ausflügen (z.B. Fahrgemeinschaften) sowie bei der Außengestaltung des Geländes bzw.Spielplatzes durch die Eltern vor.
Das Kindergartengelände der Feldmäuse ist so groß, dass es für das Kindergartenteam alleine nicht zu bewerkstelligen ist und so wird es an gemeinsamen „Aktionstagen“ im Frühling und im Herbst gemeinschaftlich von allen zusammen gepflegt. Die Eltern übernehmen darüber hinaus auch eine „Beetpatenschaft“, für die sie das ganze Kindergartenjahr über verantwortlich sind. Bei der gemeinsamen Pflege der gärtnerischen Anlagen auf dem großen Gelände können die Eltern ihren Kindern ihre Naturverbundenheit vermitteln.
Bei den Hausmäusen muss das Gelände vom Spielplatz und der kleine Vorgarten gepflegt werden.
Ohne die Initiative der Eltern sind viele Aktionen für die Kinder nicht möglich. Hier sind helfende Hände gefragt.
Der Kindergarten unterstützt und ergänzt die Erziehung im Elternhaus.
Deshalb ist eine enge und gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und dem Kindergartenteam erforderlich.
Umgang mit Beschwerden
Eine vertrauensvolle und konstruktive Atmosphäre mit allen Beteiligten ist uns sehr wichtig. Wir möchten dementsprechend Möglichkeiten für Rückmeldungen und Kritik schaffen.
Wir unterscheiden dabei folgendes:
Beschwerden/ Kritik vom Kind: Jedes Kind hat gleiche Rechte. Die Wünsche, Kritikpunkte und Bedürfnisse der Kinder fließen täglich in die Gespräche der Fachkräfte mit ein. Die Regeln und Verbote erarbeiten wir zusammen mit den Kindern. Natürlich haben diese das Recht, Regeln in Frage zu stellen und sich den Sinn selbst zu erarbeiten. Dazu gehört ein gewisser Ermessensspielraum, in dem Kinder ohne Gefährdung Regeln und Grenzen ausprobieren können.
Die Kinder werden mit ihren Punkten ernst genommen. Ihre Wünsche und Ideen werden, vor allem in den täglichen Gesprächskreisen, aufgegriffen und besprochen und es wird gemeinsam nach einer Lösung bzw. einer Umsetzungsmöglichkeit gesucht.
Beschwerden/ Kritik von Eltern: Wir möchten auch die Eltern dazu anregen, konstruktive Kritik zu äußern.
Es besteht die Möglichkeit, sich mit seinem Anliegen:
a. an das Kindergartenteam,
b. an die Elternbeiratsvertreter oder
c. an die Gemeinde Rickert zu wenden.
Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit
Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an den Interessen der Kinder und an aktuellen Themen, mit denen sie sich beschäftigen. Durch Beobachtung der Kinder, ihrer Umwelt und durch die jahreszeitlichen Gegebenheiten in der Natur entwickeln wir gemeinsam Projekte, Aktivitäten und Ausflüge, die sie motivieren, sie aktivieren, ihnen Wissen vermitteln, die spannend sind und Spaß machen. Die Grundlage unserer Arbeit ist zum einen der Situationsansatz und zum anderen der demokratische Erziehungsstil. Bei der Umsetzung der beiden Prinzipien steht das ganzheitliche Lernen im Vordergrund.
Situationsansatz
Im Kindergarten nach dem Situationsansatz zu arbeiten bedeutet nicht, dass einfach abgewartet wird, was als nächstes passiert. Planung ist eine wichtige Grundlage im Kindergarten, um Ziele zu erreichen. Der Situationsansatz ist jedoch keine starre Planung. Er ist flexibel und passt sich der aktuellen Situation an.
Beispiel: Wir wollen einen Ausflug zum Spielplatz unternehmen und unterwegs kommen wir an einem Waldstück vorbei, wo wir Frühstückspause machen. Nach dem Essen entdecken die Kinder einen umgefallenen Baumstamm, den sie erkunden, Käfer entdecken und bestimmen und auf dem sie klettern. Die Kinder möchten weiter an diesem Platz verweilen und so heben wir uns den Spielplatzbesuch für einen anderen Vormittag auf.
Schon bei der Planung selbst wird die aktuelle Situation der Gruppe aber auch von einzelnen Kindern berücksichtigt. Es wird versucht sich an den Interessen, Bedürfnissen und Schwierigkeiten des einzelnen Kindes bzw. der Gruppe zu orientieren.
Die Arbeit nach dem Situationsansatz auszurichten, bedeutet nicht alles einfach laufen zu lassen. Gerade beim Aufenthalt draußen oder unterwegs in den Feldwegen sind feste Regeln und vor allem auch Grenzen nötig. Da die Sicherheit der Kinder und die Achtung der Natur und des Umfeldes im Vordergrund der Regeln und Grenzen stehen, sind diese für die Kinder schon nachvollziehbar und werden deshalb auch gut eingehalten. Sollte eine Regel nicht eingehalten werden, hat dieses Verhalten auch Konsequenzen.
Beispiel: Auf unseren Wegen sind in regelmäßigem Abstand Haltepunkte, so dass die Kinder individuell ihrer Entwicklung entsprechend laufen können, sich aber immer in Sichtweite zu den Erwachsenen befinden. Die Kinder halten die Regel sehr gut ein und falls sie doch mal einen Haltepunkt vergessen, müssen sie zurückkommen. Klappt es überhaupt nicht, können sie nicht alleine laufen und kommen zu einem Erwachsenen an die Hand.
Die aufgestellten Regeln sind veränderbar, und Grenzen sind gegebenenfalls enger oder weiter zu stecken.
Manche Regeln sind auch situativ aufgestellt und gelten nur zeitweilig.
Beispiel: In unserem „Insektenhotel“ hat eine Amsel ihr Nest gebaut. Um den Vogel beim Brüten nicht zu stören, haben wir mit der Gruppe verabredet, diesen Bereich erst einmal zu meiden. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, bewegen wir uns ruhig und langsam in der Nähe des Nestes.
Demokratischer Erziehungsstil
Die Basis des demokratischen Erziehungsstils ist die Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit jedes Kindes. Wichtige Aspekte sind dabei die Wertschätzung und Achtung anderer und die Rücksichtnahme auf sie. Bei der Umsetzung des demokratischen Erziehungsstils werden Wünsche, Bedürfnisse und Interessen der Kinder akzeptiert und respektiert und sie fließen in die Arbeit mit ein. Die Kinder können sich einbringen und mitentscheiden.
Beispiel: Vor dem Kochtag wird den Kindern eine Auswahl an Gerichten, die wir kochen könnten, vorgestellt. Wir schauen uns auf einem Bild gemeinsam an, was dieses Gericht beinhaltet und stimmen anschließend ab. Jedes Kind bekommt eine Murmel o.ä. als Stimme und wirft diese in ein Glas, welches auf dem Bild des Wunschgerichtes steht. Das Gericht mit den meisten Stimmen wird am Kochtag mit den Kindern zusammen gekocht.
Es findet Planungsbeteiligung statt und die Angebote werden an Wünschen, Bedürfnissen und Interessen der Kinder ausgerichtet.
Das akzeptierende und gering dirigierende Verhalten führt zu einer guten Atmosphäre und zu gegenseitigem Vertrauen, wodurch die Kinder in ihrer Entwicklung enorm gefördert werden. Dabei gilt es bei den Stärken des Kindes anzusetzen und diese weiter auszubauen.
Beispiel: Hat ein Kind die Regeln verletzt, so wird die Situation momentan und abschließend geklärt. Im weiteren Tagesverlauf wird nicht an dieses negative Verhalten angeknüpft, sondern es wird positiv gestärkt und zu richtigem, angemessenem Verhalten ermutigt.
Durch den demokratischen Erziehungsstil entwickelt sich zumeist eine distanzierte Haltung zu Gewalt, und die Alternative ‚Reden‘ wird zur Konfliktlösung verwendet.
Beispiel: Gibt es Probleme zwischen Kindern, werden diese durchaus untereinander oder mit Hilfe von anderen Kindern verbal gelöst.
Die Kopplung des Situationsansatzes und des demokratischen Erziehungsstils lässt es zu, die Kinder in ihrer Entwicklung so zu unterstützen, dass sie den Umgang mit dieser Freiheit lernen. Das es zum einen beispielsweise viele Lernmöglichkeiten und individuelle Entscheidungen gibt, und es zum anderen jedoch immer gilt, einen gewissen Rahmen mit Pflichten, Regeln und Anforderungen nicht zu durchbrechen.
„Die spielen ja nur!“ – Freispiel bei uns im Rickerter Kindergarten
Das Kindergartenteam gibt durch den geregelten Ablauf den Rahmen, ein vielseitiges Freispiel zu schaffen. So ist der Begriff „Zeit gewähren“ ein grundlegender Pfeiler für das Freispiel.
Spielen ist lernen.
Die Kinder sollen spielend lernen. Spielen heißt, Freiräume zu haben, sich individuell zu entfalten, sich auszuprobieren, Erfahrungen zu machen, zu sammeln und sich über diese auszutauschen, Kreativität und Phantasie zu entwickeln.
Alle Kinder lieben verschiedenste Spielvarianten, wie zum Beispiel Kreisspiele, Musikspiele, Rollenspiele, Bewegungsspiele, Wahrnehmungsspiele oder Bauspiele. Meistens bilden sich im Freispiel kleinere Spielgruppen, aber es ist auch möglich, dass ein Kind mal alleine spielt.
Für diese Spielformen bieten die Räumlichkeiten der Hausmäuse sowie das große Kindergartengelände der Feldmäuse und die Umgebung großzügigen Freiraum.
Beispiel Feldmäuse : Die eine Gruppe baut und schaufelt im großen „Sandland“, die andere spielt „Mutter, Vater, Kind“ in der „Lorbeerecke“ und ein anderes Kind schnitzt an der Feuerstelle einen Wanderstock.
Beispiel Hausmäuse : Einige Kinder spielen in der Puppenecke, andere tuschen am Maltisch oder bauen in der Bauecke mit Bauklötzen.
Eine wichtige Aufgabe für das Kindergartenteam ist es, im Freispiel für die Kinder präsent, das bedeutet, für alle Kinder gut sichtbar zu sein.
Die Erwachsenen sind Anlaufstation für alle Kinder. Sie beantworten ihre Fragen, geben Hilfestellungen, wo es nötig ist, helfen vielleicht beim Toilettengang oder beim Anziehen, trösten und hören zu oder beteiligen sich am Spiel, wenn die Kinder es wünschen. Dadurch wird die Selbstständigkeit der Kinder in hohem Maße gefördert.
Dieses Verhalten ermöglicht aber auch, alle Kinder im Blick zu haben und zu beobachten. Fragen, wie z.B.
- Mit wem spielt das Kind?
- Was spielt es besonders gerne?
- Wie geht es mit Konflikten um?
geben Aufschluss über den Entwicklungsstand des Kindes. So kann das Kindergartenteam sehen, welche Bereiche zusätzlich Anregungen und/ oder Förderung benötigen. Auch Elterngespräche basieren auf diesem Wissen.
Dem Kind ermöglicht dieses Verhalten, ungestört, in seiner individuellen Entwicklung und in seinem kindlichen Sein Grenzen und Möglichkeiten auszutesten.
Es ist ein be- und geschützter Freiraum bei dem die Vorbildfunktion des Kindergartenteams eine große Rolle spielt. Wie geht die Erzieherin mit den anderen Kindern um? Zeigt sie Interesse am Spiel? Kann sie noch staunen?
In beiden Gruppen ist vielseitiges Material vorhanden, welches für die Kinder auch im Freispiel frei zugänglich ist.
Bei den Hausmäusen gibt es verschiedene Bereiche wie eine Kreativecke mit den verschiedensten Mal-und Bastelutensilien, eine Experimentierecke mit Magneten usw., eine Bauecke mit Bauklötzen, eine Bücher-und Kuschelecke,..
Bei den Feldmäusen befinden sich in der Schutzhütte u.a. auch die verschiedensten Werkzeuge in der Werkzeugkiste, Becherlupen, Naturführer und andere Bilderbücher, Mal-und Bastelutensilien, Schnitzmesser und vieles mehr.
In den Freispielphasen finden auch Angebote statt, denen die Kinder sich anschließen können, wenn sie möchten. Diese orientieren sich vielleicht am aktuellen Thema, der jeweiligen Jahreszeit, der Situation und an den Bedürfnissen der Kinder.
Impulse, welche die Kinder durch Angebote erfahren haben, werden im Freispiel vertieft und verarbeitet. Dieses pädagogische Verhalten fordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft zum intensiven Beobachten. Auch Flexibilität muss vorhanden sein. Die Situation und Tagesform der Gruppe muss berücksichtigt werden.
Beispiel bei den Feldmäusen:
Haben die Kinder z.B. gerade einen hohen Bewegungsdrang, weil es kalt ist, muss die geplante Bilderbuchbetrachtung vielleicht einem Bewegungsspiel oder einem Ausflug zum Spielplatz weichen, um sich warm zu laufen.
Bildungsbereiche und Bildungsleitlinien
Körper, Gesundheit und Bewegung
Ein Grundbedürfnis des Kindes ist es, sich zu bewegen und die räumliche und dingliche Welt mit allen Sinnen kennen und begreifen zu lernen. Kinder bringen eine natürliche Bewegungsfreude und -fähigkeit mit. Kinder suchen eigenständig nach Bewegungsmöglichkeiten, sowie nach grob- und feinmotorischen Herausforderungen, denen sie sich angemessen ihrer Fähigkeiten stellen können.
Der Kindergarten bietet in seiner räumlichen Ausdehnung Platz für die, die sich auch mal austoben wollen, sowie für den, der sich zurückziehen möchte.
Der tägliche Aufenthalt und die Bewegung in der freien Natur tragen zur Unterstützung der Entwicklung der Grob- und Feinmotorik bei, steigern das körperliche und seelische Selbst- und Wohlempfinden und kräftigen die Gesundheit.
Beide Gruppen haben abwechslungsreiche, eigene Außengelände, die sie aber auch gegenseitig nutzen und sich besuchen. Diese bieten den Kindern die Möglichkeit, sich optimal zu bewegen. Die Motorik wird gefördert, ohne das künstliche Bewegungsreize geschaffen werden müssen. Die Kinder bekommen durch die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit auf dem gepflasterten Weg, im „Sandland“, auf dem Rasen, im Wald, .. einen sicheren Umgang mit den Grenzen und Möglichkeiten des eigenen Körpers. Ihrer Entwicklung entsprechend können sie diese Grenzen selbstständig erweitern. Sie entscheiden z.B. selbst, in welcher Weise, in welchem Tempo und an welcher Stelle sie den Berg hinaufklettern.
Die Bewegung ist der Grund dafür, dass die Kinder überdurchschnittlich gut stillsitzen können. Es ist ein Missverständnis anzunehmen, dass Menschen durch still sitzen lernen auch still zu sitzen. Das Gegenteil ist der Fall. Stillsitzen lernt man durch Bewegung, weil Bewegung den Gleichgewichtssinn schult und die Kinder nicht immer nachkorrigieren und “zappeln“ müssen.
Aber auch die Feinmotorik kommt in beiden Gruppen nicht zu kurz und wird vielfältig gefördert und gefordert: Die Kinder üben ihre feinmotorischen Fähigkeiten durch Kleben, Schneiden und Malen. Darüber hinaus können sie auch Werkzeuge wie Schnitzmesser, Hammer, Zange, Säge usw. kreativ einsetzen.
Die Kinder sammeln kleine Steinchen auf, malen mit Stöckchen in den Sand, heben behutsam kleine Käfer und andere Insekten auf.
Im Kindergarten haben die Kinder Platz, ihren Bewegungsdrang auszuleben. Bewegung macht den Kindern Spaß, steigert ihre Vitalität, fördert ihre Ausgeglichenheit und ist zugleich ein wirksames Mittel zum Abbau von Stress.
Jeden Tag bei Wind und Wetter an der frischen Luft zu sein, stärkt das Immunsystem und der Aufenthalt im Freien wirkt sich positiv auf das seelische Wohlbefinden aus.
Die Ernährung erachten wir als gute Möglichkeit, um die Kinder körperlich und seelisch zu stärken. Daher bekommen die Kinder ein gesundes Frühstück in ihren Rucksack und ein gesundes Essen auf den Tisch, wenn wir gemeinsam kochen. Die Kinder werden bei Kochtagen, .. sowohl beim Decken und Herrichten des Frühstückstisches als auch beim Zubereiten der Speisen miteinbezogen. Neben gezielten pädagogischen Angeboten, in denen die Neugier für vielleicht noch unbekanntes Essen geweckt und die Freude an der Gemeinschaft beim Herrichten vertieft wird, bekommen die Kinder immer wieder Gelegenheit, eigene Vorlieben zu benennen und Wünsche zu äußern.
Bei den Hausmäusen gibt es ein Hochbeet und bei den Feldmäusen gibt es einen Gemüsegarten, in dem Gemüse angepflanzt wird und anschließend von den Kindern verarbeitet und probiert wird.
Es gibt Kräuterecken, wo geschnuppert und probiert wird.
Einmal im Kindergartenjahr kommen „Ilka und Ursel“ von _________, um uns das richtige Zähneputzen zu zeigen.
Naturverbundenheit -Ökologische Bildung
Ein besonderes Ziel der Rickerter Mäsuebande ist es, dass die Kinder eine positive emotionale Bindung zur Natur aufbauen, um somit einen verantwortungsvollen, beschützenden und bewussten Umgang mit ihr zu pflegen. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist das ganzheitliche Erleben und Kennenlernen der natürlichen Umwelt. Der Wechsel der Jahreszeiten begleitet uns und lässt uns die Veränderungen der Natur im Laufe eines Jahres spüren und miterleben: Was macht die Natur im Sommer, Herbst, Winter und Frühling? Wie wächst eine Pflanze? Wo und wie leben die Tiere? Wir betrachten und bestaunen Pflanzen, riechen und fühlen sie, verstehen die Zusammenhänge, erkennen sie als Lebewesen und pflücken deshalb keine Knospen ab oder brechen Zweige ab usw. Wir achten darauf, keine kleinen Pflanzen oder Pilze mit Absicht zu zertreten oder auf andere Weise zu zerstören. Die Kinder entdecken die Vielfältigkeit der Tierwelt, begreifen Zusammenhänge, wie z.B. zwischen Raupe und Schmetterling und erkennen auch die Zusammenhänge der natürlichen Nahrungskette in der Tierwelt. Die Kinder nehmen die Tiere unbefangen, in ihrer Einzigartigkeit wahr.
Sie bauen eigene kleine Landschaften für ihre gesammelten Schnecken, drehen Steine um, um zu gucken, welches Tier darunter lebt, füttern die Tiere im Winter, um ihnen in ihrer Futternot zu helfen.
So erfahren und erleben unsere Kinder die Sinnzusammenhänge in der Natur. Sie lernen sie schätzen, lieben und schützen.
Die Kinder der Feldmäuse erfahren sich durch diesen ganzjährigen Aufenthalt in der freien Natur als unmittelbaren Teil dieser. Die Kinder der Hausmäuse durch ihre Aufenthalte draußen auf dem Spielplatz, bei Spaziergängen durch die Feldmark, bei Besuchen des Geländes der Außengruppe,..
Die Kinder erleben die Natur direkt und nicht aus zweiter Hand wie durch die reine Informationsvermittlung durch Bücher oder das Fernsehen. Natur ist nicht vorgestaltet. Dadurch haben die Kinder die Möglichkeit, in großem Maße spielerisch zu lernen, ihre Phantasie einzusetzen, erfinderisch zu sein und kreative Ideen umzusetzen.
Für einen respektvollen Umgang mit der Natur sind wir Vorbild. Wir leben ein schützendes und von Achtung geprägtes Verhalten vor und vermitteln den Kinder, das unsere Natur etwas Besonderes und Einmaliges ist.
Sinneswahrnehmung in der Natur
Die natürliche Umgebung trägt dazu bei, dass die Kinder nicht mit einer Reizüberflutung konfrontiert werden, sondern sich mehr auf sich und ihre Kräfte und Grenzen konzentrieren können. Sie lernen, ihren eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.
Die Natur bietet viele verschiedene spezifische Gerüche, Geräusche, Geschmäcker sowie visuelle und taktile Anreize:
Wir sehen viele Veränderungen in der Natur. Das Licht ist z.B. anders als am Vortag, es liegt mehr Laub, Reifen-und Tierspuren sind dazu gekommen, die Pfützen sind gefroren, Knospen haben sich entwickelt, ..
Wir riechen vermodertes Laub, frischgemähten Rasen, Blütenduft, ein frisch gedüngtes Feld und lernen, dass jeder von uns Gerüche unterschiedlich empfindet.
Wir hören den Wind, die Vögel zwitschern, das Laub rascheln, den Specht am Baum klopfen, Hundegebell in der Ferne und lernen die Geräusche zuzuordnen. Wir schmecken unser selbst geerntetes Obst und Gemüse oder frische
(Wild-)Kräuter aus der Kräuterecke oder von der Wiese.
Wir spüren den Wind, die Kälte, Nässe und die Wärme der Sonne und ertasten die Beschaffenheit unterschiedlicher Naturmaterialien, wie z.B. Moos, Steine, Baumrinde, Weidenkätzchen,..
Die Stille in der Natur fördert dabei eine differenzierte Wahrnehmung, erhöht die Konzentrationsfähigkeit und trägt zur Sensibilisierung für Geschehnisse um sich herum bei.
Die Kinder lernen spielerisch, durch Wahrnehmungserfahrungen sowie durch Experimente die Tiere, die Pflanzen sowie die Elemente ihrer Umwelt kennen.
Sprache, Zeichen/ Schrift und Kommunikation
Die Sprache ist ein wesentliches Kommunikationsmittel, durch das wir uns ausdrücken, mit anderen auseinandersetzen, durch das wir Wissen aufnehmen und verarbeiten können.
Wir sind uns unserer Funktion als sprachliche Vorbilder bewusst und Verständlichkeit, Klarheit, Eindeutigkeit und kindgerechte Sprache sind daher für uns selbstverständlich.
Lieder, Fingerspiele, Reime, Gedichte, Quatschsprache und vieles andere finden in unserem Tagesablauf genauso ihren Platz wie das Nachspielen von Geschichten. Durch die zahlreichen Anreize im, die sowohl der Gruppenraum der Hausmäuse als auch die Natur der Feldmäuse bietet, wird das Interesse der Kinder geweckt, logische Denkprozesse entwickeln sich und es findet eine Wissensvermittlung und Kommunikation zwischen uns und den Kindern statt.
Die Kinder werden angeregt, Sinneseindrücke, Empfindungen und eigene Gefühle zu erkennen, sie zu benennen und anderen gegenüber zum Ausdruck zu bringen. Sie erlangen Klarheit über sich, ihre Emotionen und können Konflikte besser lösen.
Bei uns gibt es regelmäßig Gesprächsrunden, in denen die Kinder lernen sich vor anderen zu artikulieren, ihre eigene Meinung zu erkennen und diese zu vertreten. Wir regen sie an, Fragen zu stellen und fördern so ihre Neugierde als eine wichtige Grundlage für den Wissenserwerb.
Wir beteiligen uns auch aktiv an dem Sprachförderprogramm der
schleswig-holsteinischen Landesregierung.
Soziale Fähigkeiten fördern
Kinder leben von Geburt an in einer Gemeinschaft. Zunächst ist dies die Familie. Die Gemeinschaft wächst und Kinder müssen Erfahrungen sammeln, um sich in ihrer sozialen Umwelt zurecht zu finden. Im täglichen Miteinander von Kindern und Kindern sowie von Kindern und dem Kindergartenteam findet dieses soziale Lernen seine Fortsetzung.
Ein Ziel der Kindergartenarbeit ist es, die Kinder zu befähigen, zu anderen Kindern und Erwachsenen Kontakt aufzunehmen, um Beziehungen entwickeln zu können. Sei es zum gemeinsamen Spielen, zum Gespräch oder um Hilfe zu bekommen. Kinder lernen soziale Kontakte– insbesondere Freundschaften –aufzubauen und zu pflegen. Sie lernen, sich gegenseitig zu helfen und zu achten, sich zu trösten, mit eigenen Aggressionen und Gefühlen sowie denen der anderen Kinder umzugehen.
Die zukünftigen Schulkinder unterstützen die jüngeren, neuen Kinder, helfen ihnen beim Jacke wie Rucksack anziehen etc.
Ist ein Ast zu groß oder schwer, wird er gemeinsam getragen.
So lernen die Kinder aufeinander zu achten, einander wahrzunehmen, aufeinander einzugehen und Rücksicht zu nehmen. Konflikte sind selten, auch weil einfach genügend „Räume“ zur Verfügung stehen. Positiv betrachtet, bieten aber auch Konflikte eine Chance für Wachstum und Entwicklung. Durch sie erfahren Kinder sowohl eigene Grenzen als auch die Grenzen anderer zu respektieren. In Konfliktsituationen greifen wir bei Bedarf in begleitender Rolle ein, um die Kinder zu unterstützen, eigene Lösungsstrategien zu üben und zu entwickeln.
Die Kinder werden dahin geführt, die eigenen Bedürfnisse einzubringen, sie aber auch gegebenenfalls zugunsten der Gruppe zurückzustellen.
Wir leben den Kindern einen respektvollen Umgang miteinander vor. Ausreden lassen und zuhören sind für uns im Umgang mit den Kindern selbstverständlich. Und wir vermitteln, dass wir dieses auch von ihnen im Umgang mit uns und anderen erwarten.
Wir besprechen Regeln und Konsequenzen, die für Kinder eine wichtige Orientierung sind und erklären Zusammenhänge des sozialen Miteinanders. Wir versuchen gemeinsam Regeln und Konsequenzen zu finden, die sich sowohl auf den Umgang miteinander und auf das Leben in und mit der Natur beziehen.
Im Laufe der Kindergartenzeit werden die Kinder angeleitet, Verantwortung für die eigenen Sachen (z.B. Rucksack mit Inhalt, ausgezogene Kleidungsstücke, mitgebrachtes Spielzeug..) und für Kindergartenmaterial (wie z.B. Spielzeug, Seile, Schnitzmesser,..) zu übernehmen. Diese Verantwortung muss ganz besonders bei den Feldmäusen, einem Kindergarten unter freien Himmel, gewissenhaft getragen werden, da vergessene Sachen unter Umständen für immer weg sind.
Musisch-ästhetische Bildung und Medien
Kinder haben große Freude daran, Geräuschen, Tönen und Klängen zu lauschen und diese auch selbst zu produzieren.
Gerade der Aufenthalt in der Natur bietet uns ständig natürliche Geräusche, wie z.B. Vogelgezwitscher, Wind und Regen.
Uns ist es wichtig, die Freude an natürlichen Klängen zu erhalten und ein gutes Rhythmusgefühl zu entwickeln.
Wir singen gemeinsam in unseren Kreisen oder bei verschiedenen Gelegenheiten zwischendurch im Kindergartenalltag.
Wir produzieren Körpergeräusche wie patschen, stampfen, schnalzen,.. um ein Gefühl für den Rhythmus zu bekommen.
Die Kinder haben in jeder Gruppe eine Kiste mit verschiedenen Musikinstrumenten wie z.B. Rasseln, Klangstäben oder Boomwhackers. Diese können sie im Freispiel nutzen und kommen aber auch in unseren gemeinsamen Kreisen zum Einsatz.
Das im Kindergarten frei zugängliche Material hat einen hohen Aufforderungscharakter und regt die Kinder stetig an, sich kreativ und forschend zu beschäftigen.
Die Kinder lernen, ihre Umwelt in ihren Formen, Farben und Bewegungsabläufen, sowie in ihrer Ästhetik wahrzunehmen und das Wahrgenommene schöpferisch und kreativ gestaltend in unterschiedlichen Techniken umzusetzen. Durch das Betrachten der umgebenden Umwelt lernen die Kinder alle Farben kennen. Die Kinder haben sowohl im Freispiel als auch bei gezielten Beschäftigungen mit verschiedenen Malfarben die Möglichkeit, kreativ, phantasievoll und gestalterisch tätig zu werden.
Die Kunst und die Musik bieten den Kindern eine Vielfalt an Möglichkeiten, sich kreativ auszudrücken. Für uns haben die Werke der Kinder ihre eigene Ästhetik.
Wir vermitteln den Kindern Techniken wie verschiedene Maltechniken, den Umgang mit einem Schnitzmesser, das Schneiden der Schere oder wie man Matsch aus dem „Sandland“ zu einer glatten Kugel formt.
Mathematik, Naturwissenschaft und Technik
Mathematik
Bei uns im Kindergarten bieten sich den Kindern vielfältige Gelegenheiten, mathematische Fragen und Herausforderungen zu entdecken. Diese finden sich selbst beim Tisch decken, Backen und Basteln, z.B. die Fragen: „Wie viele Teller brauche ich, damit wir alle einen haben?“, „Wie muss ich die Schüsseln stapeln, damit sie in den Schrank passen?“ Nach und nach erwerben und erweitern die Kinder ihre Grundkenntnisse über Zahlen, Größen und Symbole. Sie bewältigen grundlegende Rechenaufgaben, handhaben mit Größen, Längen, Gewichten und Hohlmaßen, wenn sie zum Beispiel das Wasser aus der Gießkanne in verschiedene Gefäße umfüllen. Die Kinder lernen die Zusammenhänge zwischen Mengen und Größen herzustellen, („Reichen die Äpfel für uns alle“?), sie zu ordnen („Wo muss welches Besteck im Besteckkorb liegen“?),
zu vergleichen („Ist mein Brot genauso groß wie deines“?),
zu schätzen („Passt das ganze Wasser in den Eimer“?),
zu zählen und zu rechnen („Wir sind ...Kinder, also brauchen wir...Sitzkissen“.). So wenden die Kinder in vielen Situationen mathematische Rechenoptionen für die Lösung konkreter Herausforderungen an.
Die Kinder lernen, ihrer Entwicklung und ihren Fähigkeiten entsprechend, angemessen mit Zahlen, Mengen und geometrischen Formen umzugehen, diese zu erkennen und zu benennen. Durch das Zählen der anwesenden Kinder im Morgenkreis werden täglich die Zahlen wiederholt und durch das Abzählen der fehlenden Kinder ergeben sich leichte Rechenaufgaben. Die Gruppe wird als eine zusammengehörige Menge erkannt.
Beim eigenen Experimentieren oder durch Beobachtung anderer Kinder, entwickeln sie wissenschaftliches Denken. Durch die Möglichkeit, sich mit Materialien aus der Umwelt auseinander zu setzen, durch das eigene Ausprobieren und auch häufiges Wiederholen, können sie die Abfolge von Ursache und Wirkung kennen lernen und Gesetzmäßigkeiten entdecken.
Naturwissenschaft und Technik
In der Auseinandersetzung mit der Natur und der unmittelbaren Umwelt haben die Kinder einen natürlichen Zugang zu naturwissenschaftlichen Phänomenen. Der Jahreskreislauf, Naturveränderungen und verschiedene Wetterphänomene werden von den Kindern intensiv wahrgenommen und werfen zahlreiche Fragen auf. Die Kindergartenkinder sollen Freude am Beobachten von Phänomenen der belebten und unbelebten Natur, sowie am Erforschen und Experimentieren haben. Sie sollen Gesetzmäßigkeiten und Eigenschaften naturwissenschaftlicher Erscheinungen kennenlernen.
Z.B. werden Materialien auf ihre Schwimmfähigkeit überprüft oder die Gesetze der Schwerkraft hautnah erlebt.
Auch verschiedene Medien wie z.B. Bilderbücher, Bestimmungsbücher,.. gehören zum Kindergartenalltag im Kindergarten. Es gibt eigene Bücher in jeder Gruppe, die untereinander getauscht werden können und zu bestimmten Themen werden bei mehr Bedarf welche aus der Bücherei dazu ausgeliehen. In welchem Maße auch mit anderen Medien gearbeitet wird, hängt von der konkreten Situation ab. Unabhängig ob CD-Player, Fotokamera,.. im Rickerter Kindergarten dienen auch die modernen Medien dem ganzheitlichen Bildungsverständnis. Sie werden gerne von uns genutzt, wenn sie uns helfen, Ziele in der Förderung der Kinder zu erreichen oder Fragen zu klären.
Der Kindergarten verfügt in der Gruppe der Feldmäuse auch über ein internetfähiges Handy sowie ein Tablet.
Kultur, Gesellschaft und Politik
Im täglichen Kindergarten-Geschehen erleben sich die Kinder einerseits als einen Teil der Gruppe und andererseits als eine eigenständige Person, die in der Gruppe agiert. Wir möchten den Kindern vermitteln, dass Menschen unterschiedliche Bedürfnisse haben, die gegenseitige Akzeptanz erfordern. Hierbei lernen sie, einander zu helfen und zu unterstützen, wie auch Hilfe und Unterstützung anzunehmen. Dabei sollen die Kinder Vertrauen zu sich selbst, in ihre motorischen, emotionalen, kognitiven und kreativen Fähigkeiten entwickeln, um diese im Kontakt mit der Umwelt (Familie, Freunde, Kindergarten) vertreten zu können. Weiterhin ist es uns wichtig, dass Kinder Frustrationstoleranz aufbauen. Das bedeutet, sie sollen genug Selbstvertrauen entfalten, um mit Niederlagen und Ablehnung umgehen zu können, wie beispielsweise: Verlierer bei einem Spiel sein oder zu einem Geburtstag nicht eingeladen zu werden. Die Kinder werden ermutigt, Konflikte aushalten zu können und sie zu bewältigen oder sich für ihre Wünsche und Ideen einzusetzen.
Ethik, Religion und Philosophie
Die Rickerter Mäusebande ist konfessionell nicht gebunden. Er steht allen Religionen und atheistischen Weltanschauungen offen gegenüber und ist grundsätzlich zum Austausch bereit.
Die Werte, die wir vermitteln und unsere Kinder erfahren, ergeben sich aus dem Kulturkreis, der uns umgibt. Die in unserem Kulturkreis üblichen christlichen Feste wie Ostern und Weihnachten werden von uns gefeiert und in die Arbeit mit den Kindern integriert, so dass sie nicht als ein konsumorientiertes Ereignis verkümmern und wir nehmen Bezug auf jahreszeitliche Veränderung in der Natur.
Bei gegebenen Anlässen (z.B. Urlaubsreisen von Kindern in andere Länder, aktuelle Ereignisse und Erlebnisse, wie Fernsehberichte etc.) beschäftigen wir uns mit den Kindern mit diesen Themen, um ihnen verschiedene Kulturen, Lebensformen, Speisen, Feste und Gebräuche näher zu bringen.
Offene Fragen ermöglichen den Kindern, sich mit philosophischen Gedanken zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Gemeinsame Gespräche stärken die Kinder in den Lernprozessen und geben uns vielfältige Hinweise darauf, was die Kinder gerade beschäftigt (z.B. Ist der Käfer tot? Wie ist es, wenn man tot ist?)
Im Alltag sensibilisieren wir die Kinder für:
Verantwortung – Gerechtigkeit – Toleranz – Respekt - Achtung
Wir bieten den Kindern Möglichkeiten, Vergangenes zu verarbeiten, die Gegenwart zu erleben und zukünftige Lebenssituationen selbstbewusst bewältigen zu können.
Partizipation
Partizipation ist als „die Gestaltung des Alltages in der Kindertagesstätte als gemeinsame Aufgabe von Kindern und Erwachsenen“ zu verstehen. (Bildungsleitlinien S-H)
Dieses Recht nehmen wir als Rickerter Mäusebande sehr ernst und sie
nimmt deshalb einen hohen Stellenwert in der Arbeit mit den Kindern ein.
Wir verbinden es mit dem Ziel, Kindern Autonomie und Selbstbestimmung zu ermöglichen und Verantwortung für sich und andere oder für das Gelingen einer Sache zu übernehmen. Wir wollen die Kinder von Anfang an, an allen für sie wesentlichen Entscheidungen, beteiligen, ohne sie dabei mit Entscheidungen zu überfordern. Eine wertschätzende und achtsame Grundhaltung dem Kind gegenüber ist die Basis der Partizipation.
Die Kinder werden in viele alltägliche Entscheidungen miteinbezogen und dürfen mitbestimmen. Spielsachen,.. sind für Kinder offen und frei zugänglich, sodass sie ihren eigenen Interessen nachgehen können und freie Entscheidungen in ihren Spielentscheidungen treffen können.
Wir versuchen sie immer wieder an der Gestaltung des Tagesablaufs und an der Planung unserer Aktivitäten teilhaben und mitentscheiden zu lassen, z.B. bei der Auswahl der Lieder in unseren gemeinsamen Kreisen, bei der Entscheidung, zu welchem Thema wir unser Faschingsfest feiern wollen,…
Es gibt „Kinderkonferenzen“ zu verschiedenen Themen, die von einem zukünftigen Schulkind geleitet werden und vom Kindergartenteam protokolliert werden. Die Kinder machen Vorschläge, bei Bedarf verbildlichen wir diese Ergebnisse für die Kinder und dann gibt es Abstimmungen nach dem Prinzip der Mehrheitsentscheidung mit Hilfe von Abstimmungssteinen z.B. beim Kochtag, ..
Unsere Grundsätze der Partizipation mit Kindern sind:
* die Kinder sind aktiv und gleichberechtigt,
* demokratische Entscheidungen werden von allen getragen,
* Aussagen und Meinungen aller werden ernst genommen,
* Absprachen werden eingehalten,
* alle nötigen Informationen zur Entscheidungswahl werden den Kindern mitgeteilt.
Integration
Die Aufgabe des Kindergartenteams ist es, die Individualität und Einmaligkeit eines jeden Kindes zu schützen und zu bewahren. Wir unterstützen jedes Kind darin, ein glückliches und selbstbestimmtes Leben führen zu können, das es nach seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten gestaltet.
Jedes Kind hat das Recht auf Schutz und Förderung, auf Entwicklung und Entfaltung, auf Erziehung, Bildung, Fürsorge und Betreuung.
Unsere Aufgabe ist es, allen Kindern - unter Berücksichtigung des individuellen Entwicklungsstandes - gleichberechtigt die Beteiligung an der Gemeinschaft zu ermöglichen – ungeachtet der Herkunft, der Religion, der Weltanschauung, des Geschlechts, einer Behinderung usw.
Jedes Kind ist uns gleichermaßen wertvoll. Es ist ein gleichberechtigter Teil unserer Gemeinschaft und bekommt die Förderung und Unterstützung, die es benötigt. So können alle miteinander und voneinander lernen. Hemmschwellen werden abgebaut. Respekt und Toleranz werden zu einer selbstverständlichen Grundhaltung, und die Kinder lernen von klein auf:
„Es ist normal, verschieden zu sein“ (Zitat Richard v. Weizsäcker).
Gender
In der genderbewussten Pädagogik geht es darum, Kinder in ihren individuellen Geschlechtsidentitäten zu unterstützen – ohne die Vorstellung davon, was typisch weiblich oder typisch männlich ist. Dabei soll Diversität wahrgenommen und zugelassen werden, damit jede*r die gleichen Voraussetzungen für die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit hat.
Kinder erwerben ihre Geschlechteridentität (Gender) in der Auseinandersetzung mit sich und den Reaktionen der Umwelt (Erwachsenenverhalten, Medien etc.). Um die Kinder bei ihrer Identitätsfindung nicht zu beeinflussen, bieten wir unsere vielfältigen Bildungsmöglichkeiten in Form von Spielmaterialien, Aktionen und Aufgaben für Jungen und Mädchen gleichermaßen an. Auch in unserer persönlichen Ansprache werden geschlechtsneutrale Formulierungen gewählt.
Beispiel: „Welches starke Kind kann mir helfen?“
Portfolio
Jedes Kind „geht“ seinen eigenen unverwechselbaren Weg in seiner Entwicklung. Diese Entwicklungsstufen dokumentieren wir in einem Portfolio. Jedes Kind hat sein eigenes „Portfolio“, welches es sich jederzeit selbstständig anschauen kann.
Das Portfolio beinhaltet Materialien zur Dokumentation der Entwicklung (Fotos, Zeichnungen, Interviews, Handabdrücke,..) an dem die Kinder mitwirken können.
Zusätzlich dokumentieren wir das Gruppengeschehen, Aktionen und Projekte an Hand von Fotos. So können wir Entwicklungsschritte nachvollziehen oder auch notwendige Anregungen geben.
Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen
Wir sind an einem Austausch mit anderen Institutionen, die mit der Entwicklung unserer Kinder in Zusammenhang stehen, sehr interessiert.
Wir möchten den Kindern in unserem Kindergarten optimale Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Dabei benötigen wir manchmal auch fachspezifische Beratung. Deshalb arbeiten wir mit anderen Fachkräften zusammen oder helfen den Eltern gerne bei der Kontaktaufnahme zu diesen.
Die Rickerter Mäusebande pflegt vielfältige Kontakte zu anderen Institutionen wie z. B.:
-„Sternschule“ - Förderzentrum mit dem Schwerpunkt Sprache
-Logopädische Praxen
-Beratungsstellen für psychologische Unterstützung und Erziehungsfragen
-Fachschulen für Sozialpädagogik
-Grundschulen der umliegenden Gemeinden
-Arbeitsgemeinschaften mit anderen (Wald-/ Natur-) Kindergärten
-Zahnprophylaxe
- Ergotherapiepraxen
Um das Gemeinwesen besser kennenzulernen, unternehmen wir nach Interessen der Kinder und zu aktuellen Projekten Ausflüge, zum Beispiel in die Feldmark der Gemeinde Rickert bzw. Büdelsdorf, den Büdelsdorfer Eiderwald, in die Büdelsdorfer Bücherei oder an den Eckernförder Strand,..
Wir führen gemeinsame Projekte und Besuche mit und bei anderen
(Wald-)Kindergärten durch oder laden uns z.B. im Rahmen des „Aktionsmonats Mai“ Landschafts-oder Naturführer/-innen ein, die uns mit tollen Aktionen die Natur näherbringen.
In der zweiten Hälfte des Kindergartenjahres fahren wir mit den zukünftigen Schulkindern zum „Schnupper-Unterricht“ in die Astrid-Lindgren-Schule.
Vorbereitung auf die Schulzeit
Der Rickerter Kindergarten erfüllt einen Bildungs- und Erziehungsauftrag.
In diesem Rahmen möchte er die Kinder befähigen, Herausforderungen der Zukunft, z.B. den Übergang in die Grundschule zu meistern.
Folgende Basiskompetenzen werden im Kindergarten gefördert und ermöglichen den Kindern den Übergang und die Teilnahme am schulischen Lernen:
– die Fähigkeit, sich sprachlich auszudrücken
– Umgang mit Zahlen und Farben
– differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit
– psychomotorische und soziale Kompetenz
– Neugierde
– Lernbereitschaft und Aufgabenverständnis
– Konzentrationsfähigkeit
– Orientierung an Regeln
– Fähigkeit zur Kommunikation und angemessener Umgang mit Konflikten
Im letzten Kindergartenjahr übernehmen die zukünftigen Schulkinder Aufgaben im Kindergartenalltag, die nur für sie bestimmt sind.
So übernehmen sie z.B. die Leitung des Morgenkreises, gehen bei Spaziergängen durchs Dorf mit der Gruppe voraus und zeigen ihrer Gruppe den Weg. Sie haben eine „Schulkinderkiste“, in der Spiele und Angebote nur für die zukünftigen Schulkinder enthalten sind.
Die Inhalte, Schwerpunkte und die angewandten Methoden mit denen mit den Schulkindern gearbeitet wird, können von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein. Grundlage für die Auswahl der Themen und ihrer Umsetzung sind unsere Beobachtungen der Kinder. Wir orientieren uns auch hier wieder an ihren Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnissen.
Im Team setzen wir uns mit der jeweiligen Gruppenkonstellation der Schulkinder und der Bedeutung des bevorstehenden Übergangs in die Schule für das einzelne Kind auseinander:
Gibt es ein Schwerpunktthema für die Gruppe? Gibt es Bereiche, die überprüft werden müssen? Gibt es Fertigkeiten, die noch gefestigt werden müssen?
Wir entlassen die Kinder unserer Einrichtung in verschiedene Grundschulen und arbeiten mit diesen möglichst eng zusammen.
Wir kooperieren mit der Büdelsdorfer Astrid-Lindgren-Schule, in die die meisten Rickerter Kinder anschließend eingeschult werden. Mit Einwilligung der Eltern können zudem Informationen über den Entwicklungsstand und das Verhalten des Kindes, sowie mögliche Bedenken oder Tipps und Hilfestellungen ausgetauscht werden. Diese Informationen helfen der Lehrkraft auf das Kind angemessen einzugehen und ihm den Übergang zu erleichtern.
Die Astrid-Lindgren-Schule bietet „Schulschnupperstunden“ für die zukünftigen Kinder an, an denen wir teilnehmen, damit die Kinder ihre zukünftige Schule und den Schulhof im Vorfeld schon kennenlernen können.
Vorher kommen die Lehrer/-innen schon zu uns in die Einrichtung, um die zukünftigen Schulkinder in ihrem gewohnten Umfeld im Kindergarten kennenzulernen.
Nachhaltigkeit
„Du bist zeitlebens dafür verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast.“ (Antoine de Saint Exupéry)
Um den Kindern Nachhaltigkeit zu vermitteln, beschäftigen wir uns situativ mit folgenden Themen:
- Sommer, Sonne, Wind und Wetter (Klimaschutz)
-Tierschutz – Artenvielfalt
- Erhalt von Ressourcen
- Konsumverhalten
- Sauberkeit der Umwelt (Müll sammeln und Müll trennen)
-Regionale Produkte nutzen
- Sorgfältiger Umgang mit: Wasser, Seife, Papier, Verpackungs-und Bastelmaterial, in der Hausgruppe mit Strom etc.
Denn: „Nur wer die Umwelt kennt, kann diese auch schützen.“ (Akademie für Umweltschutz)
Nachwort
Abschließend möchten wir uns bei Ihnen für das Interesse an unserer Arbeit bedanken. Es ist uns bewusst, dass wir nur einen kleinen Ausschnitt unserer Arbeit vermitteln konnten.
Sollte Ihr Interesse geweckt worden sein, würden wir uns freuen, wenn Sie uns kontaktieren.
Das Team der Rickerter Mäusebande